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60 Gemüsesorten in 60 Tagen: Tomaten

Ah, das Aroma von natürlich gereiften Tomaten! Ob „Tomate“ oder „Paradeiser“, ein Leben ohne sie ist unvorstellbar. Kein Wunder, denn Tomaten wurden schon seit mehr als 2.000 Jahren kultiviert, entstanden aus der Kreuzung verschiedener Wildtomaten. Ähnlich wie die Chilischote, entdeckte Christoph Columbus 1498 die Tomate und brachte sie zurück in seine Heimat. Diese Pflanze aus der Nachtschatten Familie wurde anfangs für giftig gehalten und diente zunächst nur als Zierpflanze. Erfreulicherweise hat jemand doch die Frucht probiert und mit der Zeit wurde bekannt, wie schmackhaft und auch gesund diese Früchte sind.

 

So begann diese von Genuss und Geschmack getriebene Erfolgsstory: Heute gilt die Tomate als eines der wichtigsten Nahrungsmittel und wird in vielen Ländern gezüchtet. China ist laut der Food and Agriculture Association der Vereinten Nationen weltweit der größte Tomatenproduzent. Im Jahr 2012 wurden dort mehr als 50 Millionen Tonnen produziert.

 

Ihre enorme Sortenvielfalt ist kaum überschaubar, ebenfalls die unzähligen Einsatzmöglichkeiten in der Küche. Es gibt auf der ganzen Welt bereits mehr als 10.000 Sorten von Tomaten, von denen zunehmend historische Sorten wiederentdeckt und weiterentwickelt werden. Ein sehr empfehlenswerter Film zum Erhalt der alten Sorten in Deutschland ist hier anzuschauen: https://www.youtube.com/watch?v=3TYC7zmielk. Er veranschaulicht warum Tanjas Stehsatz lautet, “Growing food is a cultural and political act.”

 

Einige Tanjas Lieblingssorten

Kirschtomaten

  • Schneewittchen, eine hellgelbe Sorte
  • Goldiana
  • Chocolate Cherry, eine dunkelrote bis schwarze Kirschtomate

Salat-/Fleischtomaten

  • Carbon, eine dunkelrote Sorte
  • Brandywine, ein alte, beliebte, spätreifende Sorte
  • Bozner Riese, eine riesige rote Sorte, Samen von Freundin Irene Treitner

Eiertomaten

  • Amish Paste, eine bewährte Sorte für Tomatenmark und -soße
  • San Marzano, eine bewährte Sorte für Tomatensoße

Roh, gekocht, geschmort oder getrocknet – der Geschmack der Tomate entfaltet sich je nach Zubereitung. Tipps aus Tanjas Küche: Hausgemachte Tomatenmarmelade ähnelt Ketchup und ist genauso einfach wie Marmelade zu machen. Sie dient auch als wunderbare Grundlage für würzige BBQ-Soße. Das einfachste Rezept der Welt für köstliche Tomatensoße im Backrohr finden Sie unter Kochen und Veredeln – püriert, portioniert und tiefgekühlt hat man einen köstlichen Vorrat für die Wintermonate.  An heißen Sommertage sind Tomatenscheiben leicht mit Zucker besprenkelt ein wahrer Fruchtgenuss, wie Tanja von ihrem Opa gelernt hat. Auch die Klassiker der italienischen Küche sind an warmen Sommerabenden einfach und lecker, ob Caprese (Tomaten und Mozzarella mit Olivenöl, Knoblauch und Basilikum) oder Tomaten-Bruschetta. Dann gibt es die türkische Eierspeise "Menemen". Wie Tanja es von der Mutter eines türkischen Freundes gelernt hat: 1-2 Tomaten halbieren und das Fruchtfleisch reiben, Haut wegwerfen. Das Fruchtfleisch in Olivenöl kurz in der Pfanne anbraten, dann verquirlte Eier dazu geben und rühren. Mit Salz abschmecken.  (1 Portion ist 1 Tomate + 2 Eier, Rezept entsprechend anpassen.) Einfach und köstlich! Auch grüne Tomaten kommen in der Küche zur Geltung, ob in Scheiben geschnitten, wie Schnitzel paniert und gebacken, und mit Basilikum-Zitronen-Dip servier, oder als Chutney, eine köstliche Beilage zu Curry-Gerichte. 

 

Lieblingsrezepte: 7-Veg Sauce von Jamie Oliver, Tomato and Carrot Soup von Nigel Slater

 

Nährwert: Tomaten verzaubern nicht nur durch ihren Geschmack, sondern sind auch noch gesund. Sie enthalten Vitamine A, B1, C und E, sowie wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Kalzium, Spurenelemente und auch sekundäre Pflanzenstoffe. Der enthaltene rote Farbstoff der Tomate wird Lycopin genannt und schützt den Körper vor schädlichen Stoffen.

 

Fun Fact: Lange Zeit glaubte man, dass Tomaten giftig seien - aus gutem Grund: Speziell in höheren gesellschaftlichen Kreisen kam es nach dem Verzehr von Tomaten mehrmals zu Todesfällen. Man gab zunächst der Frucht die Schuld, der Grund dafür war jedoch das Geschirr, auf dem die Tomaten serviert wurden. In adeligen Haushalten waren Teller aus Hartzinn, das sehr bleihaltig ist, sehr beliebt. Wenn säurehaltige Nahrungsmittel mit diesen Tellern in Berührung kamen, entstand eine chemische Reaktion, bei der das Blei in die Tomate gezogen wurde. Dadurch kam es beim Verzehr zu einer Bleivergiftung, die zum Tod führte. Dieses Missverständnis wurde erst viele Jahrhunderte später aufgeklärt. Diese Geschichte und noch mehr ist unter www.tomaten-welt.de zu entdecken!

 

Erhältlich: Tomaten werden im Küchengarten Ende Juni bis Oktober geerntet.

 

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